Produktgruppeninformation |
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BegriffsdefinitionExpandiertes Polystyrol EPS (auch: Polystyrol-Partikelschaum, expandierter Polystyrol-Hartschaum, expandierter Polystyrolschaum) ist ein harter Dämmstoff mit offenporiger Struktur. Für Anwendungen mit Feuchtebelastung wird auch intensiv geschäumtes EPS hergestellt, dass geschlossene Poren aufweist (auch: EPS-P). Der Dämmstoff besteht aus Polystyrol, das während der Produktion zu einem Hartschaum aufgebläht wird. EPS gehört unter den synthetischen organischen Dämmstoffen zur Gruppe der Schaumkunststoffe. EPS wurde 1951 unter der Markenbezeichnung Styropor durch BASF auf dem Markt eingeführt. |
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Wesentliche BestandteileEPS besteht zur Hauptsache aus Polystyrol. Der größte Teil des Dämmstoff-Volumens wird jedoch durch die luftgefüllten Poren eingenommen. Als Flammschutzmittel kommt i.d.R. ein bromiertes Polymer ( auch: Polymer FR, Poly-FR) zum Einsatz. Bis ca. 2015 wurde hierfür HBCD verwendet (Informationen zu HBCD s.u. Flammschutzmittel). Darüber hinaus enthält EPS weitere Additive aus der Produktion in geringen Mengen. Die Rohstoffe und der Produktionsprozess werden in den Reitern "Rohstoffe" und "Herstellung" eingehend beschrieben. |
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CharakteristikDas Zwischenprodukt "expandierbares Polystrol", ebenfalls als EPS abgekürzt, wird in wenigen großchemischen Anlagen hergestellt und als Granulat an zahlreiche regional bis international tätige Dämmstoffhersteller ausgeliefert, welche daraus EPS-Dämmstoffplatten herstellen. Das Granulat enthält Pentan und wird für die Dämmstoffproduktion mit Heißdampf um das 20 bis 50 fache expandiert. Die entstehenden Kugeln werden erneut unter Dampfeinwirkung zusammengeschweißt und -gepresst, was dem EPS die charakteristische grobkörnige Struktur verleiht. Das Pentan entweicht während des Produktion bereits größtenteils und wird durch Luft ersetzt. Das entstehende EPS ist typischerweise weiß oder grau |
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Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzFlammschutzmittel HBCDHexabromcyclododecan (HBCD) erfüllt die Kriterien für persistente (in der Umwelt nicht leicht abbaubare), bioakkumulierende (sich in Organismen anreichernde) und toxische (giftig für Mensch, Ökosysteme oder Organismen) Stoffe (PBT-Stoffe) der neuen europäischen Chemikalienverordnung REACH. Das weltweite Aus war 2013 eingeleitet worden, als HBCD unter der internationalen Stockholm-Konvention als in der Umwelt schwer abbaubarer organischer Schadstoff (POP) identifiziert wurde. Das Verbot wird zurzeit von allen an der Konvention beteiligten Staaten stufenweise eingeführt. Nachdem es aufgrund der Einstufung als gefährlicher Abfall ab Oktober 2016 in Deutschland zu Entsorgungsengpässen kam, wurde dies mit Verordnung der Bundesregierung ab 01.08.2017 geändert. |
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LieferzustandPlatten (d = 10 – 300 mm) mit unterschiedlichen Kantenausbildungen (glatt, Stufen- oder Hakenfalz) und Profilierungen, Formteile |
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Anwendungsbereiche (Besonderheiten)
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Bromierte Flammschutzmittel – Schutzengel mit schlechten Eigenschaften?; Presseinformation 020/2008; Umweltbundesamt; Berlin; 2008 (Download) Sixth Meeting of the Conference of the Parties to the Stockholm Convention, Decision SC-6/13: Listing of hexabromocyclododecane, 2013 |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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Umweltdeklarationen |
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Bewertungssystem |
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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)Referenz |
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BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)Referenz |
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BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)Referenz |
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BNB-Kriterium BN_3.1.3 - InnenraumhygieneReferenz |
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BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, VerwertungReferenz |
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QuellenReferenz |
Technisches |
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Technische Daten
Anmerkungen:
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Referenz |
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Technische Regeln (DIN, EN)
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Literaturtipps |
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Hintergrund // Februar 2015 - Hexabromcyclododecan (HBCD) - Antworten auf häufig gestellte Fragen; Umweltbundesamt; 2015 (Download) Bromierte Flammschutzmittel – Schutzengel mit schlechten Eigenschaften?; Presseinformation 020/2008; Umweltbundesamt; Berlin; 2008 (Download) Pfundstein, M; Gellert, R.; Spitzner, M.H.; Rudolphi, A.; Detail Praxis / Dämmstoffe – Grundlagen, Materialien, Anwendungen; 2007;Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG; München Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg Fraunhofer Institut Verfahrenstechnik und Verpackung; EPS-Loop Recycling von EPS-Abfall zu re-expandierbarem Polystyrol; 2005 Kemmlein S., Hahn O., Jann O. / Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung; Emissionen von Flammschutzmitteln aus Bauprodukten und Konsumgütern; Texte 55/03; Forschungsbericht 299 65 321 UBA-FB 000475; Umweltbundesamt; Berlin; September 2003 (Download) KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel Hamann B., Klodt R., Gellert R., Pelzers T.; Langzeit-Bewährung von PS-Hartschaum der Baustoffklasse B1 bzw. B2 nach DIN 4102; 1999; Bauphysik 21 (1999), Heft 1 |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileDie Grafik zeigt eine mögliche Zusammensetzung für graues EPS. Weißes EPS enthält kein Graphit, dafür einen höheren EPS-Anteil. Kunststoff-Matrix (EPS)
Die Rohstoffe für die zugrundeliegende Kunststoffmatrix (= Polystyrolgranulat) werden in einem eigenen Datenblatt unter Grundstoffe / Polystyrol beschrieben. FlammschutzmittelDa reines EPS gut brennbar ist, muss es in Deutschland für den Einsatz am Bau mit einem Flammhemmer versehen werden. Als Flammschutzmittel wird inzwischen rund 1 Massen-% Polymer-FR (bromiertes Polymer) beigesetzt. |
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Umwelt- und GesundheitsrelevanzGewinnung der PrimärrohstoffeZur Gewinnung der Rohstoffe der Kunststoff-Matrix siehe auch Grundstoff Polystyrol. VerfügbarkeitMit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von Polystyrol und anderen Kunststoffen in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe zur Herstellung von Polystyrol auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenRückstände aus der Dämmstoffproduktion (aus Blockbesäumung, Zuschnitten usw.) werden zerkleinert mit vorgeschäumter Neuware vermischt und dem weiteren Produktionsablauf wieder zurückgeführt. Der Recyklat-Anteil wird durch die Anforderungen an das Neuprodukt begrenzt. Hochwertige Produkte können bis zu 5% Rezyklat enthalten, für geringere Anforderungen sind Rezyklat-Anteile bis nahezu 100% möglich. RadioaktivitätFür Dämmstoffe aus Kunststoffen besteht keine Gefahr der Kontamination mit radioaktiven Stoffen. Landinanspruchnahme (Landuse)Die EPS-Produktion ist mit geringem Flächenverbrauch für die Erdölgewinnung und die Raffineriestandorte verbunden, allerdings können die Flächen zerstörter Naturräume durch Tankerunfälle beträchtlich sein. |
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Herstellung |
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Prozesskette |
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HerstellungsprozessDer Herstellungsprozess von EPS-Dämmstoffen wird hier soweit dargestellt, als er für das Produkt spezifisch ist. Für die Herstellung von Styrol sei auf das Datenblatt für Polystyrol verwiesen. Der erste Teil der Produktion erfolgt bei weltweit nur wenigen großen Herstellern. Aus Styrol, Pentan und im Falle von grauem EPS Graphit oder Ruß werden in der Perlpolymerisation EPS-Perlen hergestellt. Die Perlpolymerisation basiert auf einer Suspension des Styrols in Wasser, wobei sich die Polystyrolkugeln als schwimmende "Kunststoffbläschen" ausbilden, die bereits Pentan und evtl. Graphit oder Ruß enthalten. Die Suspension muss durch Hilfsstoffe erhalten werden, die zu geringen Verunreinigungen der Polystyrolkugeln führen. Die Oberflächen der expandierbaren Polystyrolkugeln werden in der Nachbehandlung mit Ammonium- oder Sulfoniumsalzen beschichtet, damit sie sich nicht statisch aufladen. Die Verklumpung der Perlen wird durch aufbringen von Silikaten oder metallischen Salzen von Fettsäuren verhindert. Diese Additive verbleiben im nun fertigen expandierbaren Polystyrol-Granulat. Das expandierbare Polystyrol-Granulat wird für den zweiten Teil der Produktion an zahlreiche größere und kleinere Produktionsbetriebe vertrieben. Diese expandieren das Polystyrolgranulat durch Erhitzung mit Heißdampf auf über 100 °C. Das Granulat expandiert um bis den Faktor 50. Dabei entweicht das Pentan größtenteils aus den Perlen. Das expandierte Granulat wird zuerst zwischengelagert, bevor es in einem weiteren Produktionsschritt erneut mit Heißdampf auf über 100 °C erhitzt wird. Dies geschieht in den meisten Fällen in Blockformen, wodurch die Perlen zu Blöcken verschmelzen, die dann zu EPS-Platten geschnitten werden können. |
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Umweltindikatoren / HerstellungReferenz EnergieaufwandDer Energieaufwand für die Herstellung von Dämmstoffen aus EPS stammt fast vollständig aus der Herstellung des EPS-Granulates. Die Plattenherstellung mit Aufschäumen des Granulates und Pressen der Platten trägt nur einen geringen Teil zum gesamten Energieaufwand bei. Der wichtigste Einflussfaktor zur Reduktion des Energieaufwands stellt der Einsatz von rezykliertem EPS aus gebrauchten Dämmstoffen dar. Graue EnergieIn Ökobau.dat finden sich Ökobilanzdaten zu EPS-Dämmstoffen. Die Daten stammen aus den EPD des "Industrieverbands Hartschaum e.V." aus dem Jahre 2012. In untenstehender Tabelle ist der nicht-erneuerbare Primärenergieverbrauch in der Herstellung pro Kilogramm weißes, graues und intensiv geschäumtes EPS wiedergegeben. Die Energieverbräuche unterschieden sich für die EPS-Varianten kaum.
Für eine Aussenwand, die mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gedämmt wurde, ist ein Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von 0.2 heute Stand der Technik. Unter Berücksichtigung einer 20cm dicken Betonwand sowie des benötigten Klebers kann für EPS-Dämmstoffe die benötigte Dicke berechnet werden. Mit dieser Angabe sowie der Rohdichte des Dämmstoffs kann dann die graue Energie pro Quadratmeter Dämmstoff berechnet werden. Aus untenstehender Tabelle ist ersichtlich, dass EPS grau aufgrund seiner besseren Dämmeigenschaften (tiefere Wärmeleitfähigkeit) bei gleicher Dämmleistung die niedrigste Herstellungsenergie benötigt. Sämtliche Dämmstoffdaten wurden den Datensätzen in Ökobau.dat entnommen.
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Charakteristische EmissionenIm Reiter zu → Polystyrol sind Emissionsdasten für die Herstellung von EPS-Granulat ausgewiesen. Diese Angaben beziehen sich auf das Kunststoffgranulat, wie es zu den Dämmstoffherstellern gelangt. In der Granulatproduktion treten nach Herstellerangaben nur geringe Styrolemissionen auf (0.005 Gramm pro kg EPS-Granulat). Bereits in der Granulatherstellung wird auch der Flammhemmer beigefügt. Dies ist bis heute meistens Polymer FR. Das Granulat wird beim Dämmstoffhersteller geschäumt. Dabei tritt das Pentan aus dem Granulat aus. Diese Emissionen können durch geeignete Anlagen teilweise zurück gehalten werden. Fortschrittliche Hersteller nutzen das so gewonnene Pentan zur Energiegewinnung.
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Maßnahmen GesundheitsschutzBei der Herstellung von EPS-Dämmstoffen sind die Arbeiter vor den Pentanemissionen zu schützen. Dies geschieht durch ausreichende Frischluftzufuhr. Beim Sägen der EPS-Blöcke kann Staub entstehen vor dem die Arbeiter durch Quellenabsaugung oder Tragen von Staubmasken zu schützen sind. |
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Maßnahmen UmweltschutzDie Produktion der EPS-Dämmstoffe aus dem Granulat erfordert keine Massnahmen zum Umweltschutz. Fortschrittliche Hersteller gewinnen jedoch das Pentan aus der Abluft zurück und verwenden es zur Energiegewinnung. |
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QuellenEuropäische Union (2008) RISK ASSESSMENT Hexabromocyclododecane, Final Report, Office for Official Publications of the European Communities, May 2008 |
Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenEPS kann an der Baustelle mit normalen Schneidwerkzeugen einfach zugeschnitten werden. EPS ist nicht wasserabweisend und sollte deshalb nicht lange nasser Witterung ausgesetzt sein. Der Einbau nasser Dämmplatten kann insbesondere im Falle von verputzten Wärmedämmverbundsystemen zu eine Verminderung der Dämmleistung führen. |
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Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesDämmstoffe aus EPS werden auf der Baustelle höchstens mechanisch bearbeitet. Vor dem entstehenden Staub sind die Arbeitnehmer mittels Staubmasken zu schützen. Eine weitere Gefährdung entsteht beim Schneiden mit Heißdraht. Dabei kann gesundheitsgefährdendes Styrol als Monomer entstehen. Konzentration und Expositionsdauer sind jedoch i.d.R. sehr gering. AGW-WerteArbeitsplatzgrenzwerte (AGW) existieren für: |
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Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumUntersuchungen zeigen, dass unmittelbar nach der Herstellung Ethylbenzol und Styrol aus Polystyrol-Produkten in geringen Mengen ausgasen können. Diese Emissionen nehmen jedoch innerhalb weniger Tage stark ab. |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumBelastungen der Innenraumluft durch eingebaute EPS-Dämmstoffe sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumGefährdungen für Wasser, Luft und Boden aus eingebauten EPS-Dämmstoffen sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Eine Untersuchung über die Langzeit-Bewährung der für Polystyrol-Hartschaumdämmstoffe beim Einbau nachgewiesenen Baustoffklasse hat ergeben, dass i.d.R. auch in sehr großen Zeiträumen (mind. 100 Jahre) eine Alterung des enthaltenen Flammschutzmittel (FSM) - Systems nicht erfolgt und keine nennenswerte Auswanderung (Migration) der üblichen Flammschutzmittel zu erwarten ist. Siehe auch Polystyrol |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallIm Brandfall können Sich durch das enthaltende HBCD polybromierte Dioxine und Furane bilden. WassereinwirkungEPS-Dämmstoffe sind nur in der intensiv geschäumten Variante feuchteresistent. Weißes und graues EPS sind vor Feuchteeinwirkung zu schützen. Bei anhaltender Wassereinwirkung durchnässt der Dämmstoff und verliert seine Wärmedämmende Wirkung weitgehend. Als organisches Material bietet feuchtes EPS zudem Pilzen und Bakterien eine gute Nahrungsgrundlage, weshalb ein mikrobiologischer Befall des feuchten EPS auftreten kann. |
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Beständigkeit NutzungszustandUnter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. |
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InstandhaltungWesentlich ist der Schutz der Dämmung vor Feuchte. Risse oder Fehlstellen in einem Wärmedämmverbundsystem sind umgehend zu reparieren. |
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QuellenBromierte Flammschutzmittel – Schutzengel mit schlechten Eigenschaften?; Presseinformation 020/2008; Umweltbundesamt; Berlin; 2008 (Download) |
Nachnutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauMit dem Rückbau sind keine speziellen gesundheitlichen Risiken oder Umweltrisiken verbunden. |
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WiederverwendungBei zerstörungsfreiem Ausbau ist eine Wiederverwendung gebrauchter unverschmutzter Dämmstoffe aus EPS als Dämmstoff theoretisch möglich. Heute wird EPS in der Fassade meist in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) eingesetzt. Dabei wird das EPS mauerseitig verklebt und putzseitig mit einer Armierungsschicht bestehen aus einem Glasfasergewebe und einem Klebemörtel versehen. Als Folge davon lässt sich das EPS im Rückbau nur mit erhöhtem Aufwand von diesen Schichten trennen. Eine Wiederverwendung der EPS-Dämmplatten aus WDVS ist aufgrund des Zustands der Platten in der Regel ausgeschlossen. |
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Stoffliche VerwertungAlte EPS-Dämmstoffe aus dem Rückbau von Gebäuden werden aufgrund des bis 2015 eingesetzten und heute verbotenen Flammschutzmittel HBCD noch nicht recycelt. Deshalb werden gegenwärtig nur Verschnittabfälle von Herstellern oder von Baustellen sowie Verpackungsabfälle stofflich verwertet. Der Industrieverband Hartschaum e.V. bietet in Kooperation mit einem großen Entsorgungsunternehmen ein Rücknahmesystem (EPS Cycle) an, das sortenreine EPS-Abfälle von Unternehmen und auch von Privaten zurücknimmt. Es gibt technische Verfahren bei denen die bromierten Flammschutzmittel im Aufbereitungsprozess entfernt werden können und die somit eine stoffliche Verwertung von Polystyrolabfällen ermöglichen. Ein möglicher Recyclingprozess von HBCD-haltigen Polystyrolabfällen wurde im Projekt PolyStyreneLoop vom Fraunhofer-Institut untersucht. Dieser Prozess umfasst das Auflösen von Polystyrol in Lösungsmitteln, das Reinigen der Lösung von Fremd- und Störstoffen wie z.B. HBCD sowie das Fällen des gereinigten Polymers. Es ist bis heute erst eine Anlage im Betrieb in der dieses Verfahren im industriellen Maßstab angewendet wird. Eine Anwendung des Aufbereitungsprozesses in weiteren Anlagen wird in der Zukunft erwartet. Das Verfahren ist interessant weil beim Rückbau von alten Wärmedämmverbundsystemen beträchtliche Abfallmengen anfallen, die heute energetisch verwertet werden müssen. In Deutschland fielen im Jahre 2015 rund 32.000 Tonnen EPS-Abfälle an. Gemäß einer Untersuchung könnte sich diese Menge bis im Jahre 2030 verdoppeln. Die Ökobilanz des neuen Aufbereitungsverfahren wurde bis jetzt noch nicht untersucht. Wie bei allen Recyclingansätzen, die aus gebrauchten Kunststoffen Vorprodukte herstellen, ist die Energiebilanz kritisch. Das Recycling lohnt sich aus energetischer Sicht nur, falls der Energieverbrauch des Recyclings nicht höher liegt als der Energieverbrauch der Herstellung aus dem Rohstoff minus der aus thermischer Verwertung des Altstoffs gewonnenen Energie. Die unten stehende Grafik illustriert diesen Zusammenhang.
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Energetische VerwertungIst eine stoffliche Verwertung nicht möglich, müssen Dämmstoffe aus EPS der energetischen Verwertung zugeführt werden. Der Heizwert von EPS ist mit 39,9 MJ/kg gewichtsbezogen relativ hoch [Katalyse 2003]. |
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Beseitigung / Verhalten auf der DeponieEine Deponierung von EPS ist seit dem 01.05.2005 ohne thermische / energetische Vorbehandlung nicht mehr möglich. (→ Beseitigung) |
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EAK-Abfallschlüssel
siehe auch Lexikon / Abfallschlüssel Flammschutzmittel HBCD in EPS-DämmstoffenDas Umweltbundesamt hat in einem Hintergrundpapier, das regelmäßig aktualisiert wird, zusammengestellt, warum der Stoff nicht mehr verwendet werden soll, welche Verbote in der Europäischen Union (EU) bereits ab März 2016 gelten und wo es noch Übergangsfristen gibt. Es wird erläutert, welche Alternativen vorliegen und wie HBCD-haltige Dämmstoffe aktuell zu entsorgen sind. |
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QuellenEPS-Leitfaden für Weiterverwertung & Recycling, IVH Industrieverband Hartschaum e.V. Plattform mit-sicherheit-eps.de https://mit-sicherheit-eps.de/recycling-von-eps (abgerufen am 10.01.2024) Forschungsprojekt PolyStyreneLoop https://www.ivv.fraunhofer.de/de/recycling-umwelt/recycling-von-kontaminierten-kunststoffen/polystyreneloop.html (abgerufen am 10.01.2024) KATALYSE Institut (2003) Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel Verordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012, Online-Quelle |