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Begriffsdefinition

Expandiertes Polystyrol EPS (auch: Polystyrol-Partikelschaum, expandierter Polystyrol-Hartschaum, expandierter Polystyrolschaum) ist ein harter Dämmstoff mit offenporiger Struktur. Für Anwendungen mit Feuchtebelastung wird auch intensiv geschäumtes EPS hergestellt, dass geschlossene Poren aufweist (auch: EPS-P). Der Dämmstoff besteht aus Polystyrol, das während der Produktion zu einem Hartschaum aufgebläht wird. EPS gehört unter den synthetischen organischen Dämmstoffen zur Gruppe der Schaumkunststoffe.
Die Dämmwirkung wird durch den Einschluss ruhender Luft in den aufgeblähten Zellen erzeugt.

EPS wurde 1951 unter der Markenbezeichnung Styropor durch BASF auf dem Markt eingeführt.

Wesentliche Bestandteile

EPS besteht zur Hauptsache aus Polystyrol. Der größte Teil des Dämmstoff-Volumens wird jedoch durch die luftgefüllten Poren eingenommen. Als Flammschutzmittel kommt i.d.R. ein bromiertes Polymer ( auch: Polymer FR, Poly-FR) zum Einsatz. Bis ca. 2015 wurde hierfür HBCD verwendet. Darüber hinaus enthält EPS weitere Additive aus der Produktion in geringen Mengen.
Zur Verbesserung des Dämmwerts kann das EPS mit 3-5 % Graphit oder Russ versetzt werden. Daraus entsteht dann graues EPS.

Die Rohstoffe und der Produktionsprozess werden in den Reitern "Rohstoffe" und "Herstellung" eingehend beschrieben.

Charakteristik

Das Zwischenprodukt "expandierbares Polystrol", ebenfalls als EPS abgekürzt, wird in wenigen großchemischen Anlagen hergestellt und als Granulat an zahlreiche regional bis international tätige Dämmstoffhersteller ausgeliefert, welche daraus EPS-Dämmstoffplatten herstellen. Das Granulat enthält Pentan und wird für die Dämmstoffproduktion mit Heißdampf um das 20- bis 50- fache expandiert. Die entstehenden Kugeln werden erneut unter Dampfeinwirkung zusammengeschweißt und -gepresst, was dem EPS die charakteristische grobkörnige Struktur verleiht. Das Pentan entweicht während der Produktion bereits größtenteils und wird durch Luft ersetzt. Das entstehende EPS ist typischerweise weiß oder grau.

Lieferzustand

Platten (d = 10 – 300 mm) mit unterschiedlichen Kantenausbildungen (glatt, Stufen- oder Hakenfalz) und Profilierungen, Formteile

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

  • EPS ist bedingt wasserbeständig. Im Sockelbereich von EPS-gedämmten Fassaden kommt deshalb meist XPS oder auch intensiv geschäumtes EPS zum Einsatz. Im Perimeter kann nur intensiv geschäumtes EPS verwendet werden.
  • Der Einbau zwischen den Sparren kann sich als problematisch erweisen, da das Schwinden des Holzes nicht kompensiert werden kann.
  • Nicht geeignet für Anwendungen mit Heißbitumen oder unter Gussasphalt (s. Beständigkeit)

Sixth Meeting of the Conference of the Parties to the Stockholm Convention, Decision SC-6/13: Listing of hexabromocyclododecane, 2013

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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen

 

 

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Planungs- und Ausschreibungshilfen

 

 

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Referenz

Referenz

Referenz

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Umweltdeklarationen

 

 

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Referenz

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Bewertungssystem

 

 

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

Referenz

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

Referenz

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Referenz

Referenz

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

Referenz

Referenz

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

Referenz

Referenz

Quellen

Referenz

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Technisches

 

 

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Technische Daten

Expandiertes Polystyrol (EPS)
Ausgewählte Produkte: 1) PS 15 SE PS 20 SE PS 30 SE PS T SE 
Technische Regeln DIN EN 13163 DIN EN 13163 DIN EN 13163 DIN EN 13163
Rohdichte [kg/m³] 15 20 30 10 – 15
Druckspannung bei 10% Stauchung bzw. Druckfestigkeit [kPa] 65 100 200  400
Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λd [W/mK]
(gemäß Anhang zu den Übereinstimmungszertifikaten)
 
0.038
 
 
0.036
 
 
0.033
 
 
0.038
 
Wärmespeicherkapazität c [J/(kg*K)]  
1475
 
 
1475
 
 
1475
 
 
1475
 
Richtwert der Dampfdiffusionswiderstandszahl μ nach
DIN EN 13163 / Tab. D.2
20 - 50 30 - 70 50 - 100 90 - 180
Baustoffklasse nach DIN 4102 B1 B1 B1 B1
Euroklasse nach DIN EN 13 501 E E E E
Beständigkeit - resistent gegen Laugen und nicht oxidierende Säuren
- resistent gegen Verrottung, Ungeziefer (jedoch gegen Nager zu schützen), Pilzbefall
- nicht resistent gegen Lösungsmittel (kann im Kontakt z.B. mit lösungsmittelhaltigen Klebstoffen oder Holzschutzmitteln reagieren, indem es sich auflöst)
- nicht resistent gegen UV-Strahlung

1) Die angegebenen Werte gelten beispielhaft für einzelne Produkte und können herstellerbedingt differieren

Referenz

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN 4108-10

 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 10: Anwendungsbezogene Anforderungen an Wärmedämmstoffe - Werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe

DIN EN 13163

Wärmedämmstoffe für Gebäude - Werkmäßig hergestellte Produkte aus expandiertem Polystyrolschaum (EPS)

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Literaturtipps

 

 

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Hintergrund // Februar 2015 - Hexabromcyclododecan (HBCD) - Antworten auf häufig gestellte Fragen; Umweltbundesamt; 2015 (Download)

Bromierte Flammschutzmittel – Schutzengel mit schlechten Eigenschaften?; Presseinformation 020/2008; Umweltbundesamt; Berlin; 2008 (Download)

Pfundstein, M; Gellert, R.; Spitzner, M.H.; Rudolphi, A.; Detail Praxis / Dämmstoffe – Grundlagen, Materialien, Anwendungen; 2007;Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG; München

Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg

Fraunhofer Institut Verfahrenstechnik und Verpackung; EPS-Loop Recycling von EPS-Abfall zu re-expandierbarem Polystyrol; 2005

Kemmlein S., Hahn O., Jann O. / Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung; Emissionen von Flammschutzmitteln aus Bauprodukten und Konsumgütern; Texte 55/03; Forschungsbericht 299 65 321 UBA-FB 000475; Umweltbundesamt; Berlin; September 2003 (Download)

KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel

Hamann B., Klodt R., Gellert R., Pelzers T.; Langzeit-Bewährung von PS-Hartschaum der Baustoffklasse B1 bzw. B2 nach DIN 4102; 1999; Bauphysik 21 (1999), Heft 1

TU Darmstadt / WAR; Untersuchung des Recyclings von Stoffsystemen aus Wärmedämm-Verbundsystemen und Flachdachabdichtungsaufbauten mit Dämmplatten aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum (AiF 10230); 1995 - 1997; Forschungsvereinigung Styropor, TU Darmstadt; Heidelberg / Darmstadt

Krabbes J. (Isoliertechnik 3/95); Lebenswegbilanz von EPS-Dämmstoffen (Sonderdruck); 1995; IVH Industrieverband Hartschaum e.V.; Heidelberg

 
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe

 

 

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Hauptbestandteile

Zusammensetzung-EPS

Die Grafik zeigt eine mögliche Zusammensetzung für graues EPS. Weißes EPS enthält kein Graphit, dafür einen höheren EPS-Anteil.

Kunststoff-Matrix (EPS)

Die Rohstoffe für die zugrundeliegende Kunststoffmatrix (= Polystyrolgranulat) werden in einem eigenen Datenblatt unter Grundstoffe / Polystyrol beschrieben.
EPS-Kunststoffschäume beinhalten Luft in einer Vielzahl kleiner Poren. Die Luft ist das eigentliche Dämmmedium. Der fertige EPS-Dämmstoff besteht zu rund 98 Volumen-% aus Luft. Die Funktion der Kunststoffmatrix besteht darin, die Poren zu bilden und dem Dämmstoff genügend Festigkeit für die bautechnischen Anforderungen zu verleihen.

Flammschutzmittel

Da reines EPS gut brennbar ist, muss es in Deutschland für den Einsatz am Bau mit einem Flammhemmer versehen werden. Als Flammschutzmittel wird inzwischen rund 1 Massen-% Polymer-FR (bromiertes Polymer) beigesetzt.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Gewinnung der Primärrohstoffe

Zur Gewinnung der Rohstoffe der Kunststoff-Matrix siehe auch Grundstoff Polystyrol.
Die Herstellung von EPS erfolgt aus Polystyrolgranulat, einem Erdölprodukt, das an die verarbeitenden Betriebe geliefert wird. Die ökologischen Folgen der Gewinnung von fossilen Rohstoffen sind im zugehörigen Lexikonbegriff beschrieben.

Verfügbarkeit

Mit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von Polystyrol und anderen Kunststoffen in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe zur Herstellung von Polystyrol auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Rückstände aus der Dämmstoffproduktion (aus Blockbesäumung, Zuschnitten usw.) werden zerkleinert mit vorgeschäumter Neuware vermischt und dem weiteren Produktionsablauf wieder zurückgeführt. Der Rezyklat-Anteil wird durch die Anforderungen an das Neuprodukt begrenzt. Hochwertige Produkte können bis zu 5% Rezyklat enthalten, für geringere Anforderungen sind Rezyklat-Anteile bis nahezu 100% möglich.
Die Wiederverwertung von EPS-Abfällen ab Baustelle als Rohstoff für die Dämmstoffherstellung ist möglich (z.B. Verarbeitung zu Rezyklatplatten).

Radioaktivität

Für Dämmstoffe aus Kunststoffen besteht keine Gefahr der Kontamination mit radioaktiven Stoffen.

Landinanspruchnahme (Landuse)

Die EPS-Produktion ist mit geringem Flächenverbrauch für die Erdölgewinnung und die Raffineriestandorte verbunden, allerdings können die Flächen zerstörter Naturräume z.B. durch Tankerunfälle beträchtlich sein.

 
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Herstellung

 

 

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Prozesskette

Prozesskette EPS-Dämmstoffe

Herstellungsprozess

Der Herstellungsprozess von EPS-Dämmstoffen wird hier so weit dargestellt, als er für das Produkt spezifisch ist. Für die Herstellung von Styrol sei auf das Datenblatt für Polystyrol verwiesen.

Der erste Teil der Produktion erfolgt bei weltweit nur wenigen großen Herstellern. Aus Styrol, Pentan und im Falle von grauem EPS-Graphit oder Ruß werden in der Perlpolymerisation EPS-Perlen hergestellt. Die Perlpolymerisation basiert auf einer Suspension des Styrols in Wasser, wobei sich die Polystyrolkugeln als schwimmende "Kunststoffbläschen" ausbilden, die bereits Pentan und evtl. Graphit oder Ruß enthalten. Die Suspension muss durch Hilfsstoffe erhalten werden, die zu geringen Verunreinigungen der Polystyrolkugeln führen. Die Oberflächen der expandierbaren Polystyrolkugeln werden in der Nachbehandlung mit Ammonium- oder Sulfoniumsalzen beschichtet, damit sie sich nicht statisch aufladen. Die Verklumpung der Perlen wird durch Aufbringen von Silikaten oder metallischen Salzen von Fettsäuren verhindert. Diese Additive verbleiben im nun fertigen expandierbaren Polystyrol-Granulat.

Das expandierbare Polystyrol-Granulat wird für den zweiten Teil der Produktion an zahlreiche größere und kleinere Produktionsbetriebe vertrieben. Diese expandieren das Polystyrolgranulat durch Erhitzung mit Heißdampf auf über 100 °C. Das Granulat expandiert um bis zu dem Faktor 50. Dabei entweicht das Pentan größtenteils aus den Perlen. Das expandierte Granulat wird zuerst zwischengelagert, bevor es in einem weiteren Produktionsschritt erneut mit Heißdampf auf über 100 °C erhitzt wird. Dies geschieht in den meisten Fällen in Blockformen, wodurch die Perlen zu Blöcken verschmelzen, die dann zu EPS-Platten geschnitten werden können.

Umweltindikatoren / Herstellung

Referenz

Energieaufwand

Der Energieaufwand für die Herstellung von Dämmstoffen aus EPS stammt fast vollständig aus der Herstellung des EPS-Granulates. Die Plattenherstellung mit Aufschäumen des Granulates und Pressen der Platten trägt nur einen geringen Teil zum gesamten Energieaufwand bei.

Der wichtigste Einflussfaktor zur Reduktion des Energieaufwands stellt der Einsatz von rezykliertem EPS aus gebrauchten Dämmstoffen dar.

Graue Energie

Die Online-Datenbank ÖKOBAUDAT liefert Ökobilanzdaten zu EPS-Dämmstoffen, unter anderem auch zur Grauen Energie.

Charakteristische Emissionen

In der Granulatproduktion treten nach Herstellerangaben nur geringe Styrolemissionen auf (0.005 Gramm pro kg EPS-Granulat). Bereits in der Granulatherstellung wird der Flammhemmer beigefügt. Dies ist heute meistens bromiertes Butadien-Styrol-Copolymer kurz Polymer-FR. Weitere Informationen zu Emissionen in der EPS-Herstellung werden in den Ökoprofilen von PlasticsEurope ausgewiesen (siehe Quellen).

Das Granulat wird beim Dämmstoffhersteller geschäumt. Dabei tritt das Pentan aus dem Granulat aus. Diese Emissionen können durch geeignete Anlagen teilweise zurückgehalten werden. Fortschrittliche Hersteller nutzen das so gewonnene Pentan zur Energiegewinnung.

Maßnahmen Gesundheitsschutz

Bei der Herstellung von EPS-Dämmstoffen sind die Arbeiter vor den Pentan-Emissionen zu schützen. Dies geschieht durch ausreichende Frischluftzufuhr.

Maßnahmen Umweltschutz

Die Produktion der EPS-Dämmstoffe aus dem Granulat erfordert keine Massnahmen zum Umweltschutz. Fortschrittliche Hersteller gewinnen jedoch das Pentan aus der Abluft zurück und verwenden es zur Energiegewinnung.

Quellen

Eco-profiles of the European Plastics Industry, Eco-Profile of grey and white Expandable Polystyrene (EPS), Brussels, 2022

 
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Verarbeitung

 

 

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Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

EPS kann an der Baustelle mit normalen Schneidwerkzeugen einfach zugeschnitten werden.
Durch lange einwirkende UV-Strahlung (mehrere Wochen oder Monate) vergilbt und versprödet die Oberfläche von EPS. Deshalb sollten die geplanten Deckschichten kurzfristig aufgebracht werden.
Dämmstoffe aus EPS sind nicht beständig gegen Lösemittel und Benzine, was beim Aufbringen einer Beschichtung oder beim Kleben unbedingt beachtet werden muss.

EPS ist bedingt wasserabweisend und sollte deshalb nicht lange nasser Witterung ausgesetzt sein. Der Einbau nasser Dämmplatten kann insbesondere im Falle von verputzten Wärmedämmverbundsystemen zu einer Verminderung der Dämmleistung führen.

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Dämmstoffe aus EPS werden auf der Baustelle höchstens mechanisch bearbeitet. Vor dem entstehenden Staub sind die Arbeitnehmer mittels Staubmasken zu schützen. Eine weitere Gefährdung entsteht beim Schneiden mit Heißdraht. Dabei kann gesundheitsgefährdendes Styrol als Monomer entstehen. Konzentration und Expositionsdauer sind jedoch i.d.R. sehr gering.

AGW-Werte

Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) existieren für:
- Styrol
- Staub

 
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Nutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Untersuchungen zeigen, dass unmittelbar nach der Herstellung Ethylbenzol und Styrol aus Polystyrol-Produkten in geringen Mengen ausgasen können. Diese Emissionen nehmen jedoch innerhalb weniger Tage stark ab.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Belastungen der Innenraumluft durch eingebaute EPS-Dämmstoffe sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Gefährdungen für Wasser, Luft und Boden aus eingebauten EPS-Dämmstoffen sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Eine Untersuchung über die Langzeit-Bewährung der für Polystyrol-Hartschaumdämmstoffe beim Einbau nachgewiesenen Baustoffklasse hat ergeben, dass i.d.R. auch in sehr großen Zeiträumen (mind. 100 Jahre) eine Alterung des enthaltenen Flammschutzmittel (FSM) - Systems nicht erfolgt und keine nennenswerte Auswanderung (Migration) der üblichen Flammschutzmittel zu erwarten ist. 
EPS enthält keine fluorierten Kohlenwasserstoffe (HFKW). Das Treibmittel Pentan entweicht zum Großteil bei der Herstellung.

Siehe auch Polystyrol

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Im Brandfall können sich durch das enthaltende HBCD polybromierte Dioxine und Furane bilden, welche hochtoxisch sind.

Wassereinwirkung

EPS-Dämmstoffe sind nur in der intensiv geschäumten Variante feuchteresistent. Weißes und graues EPS sind vor Feuchteeinwirkung zu schützen. Bei anhaltender Wassereinwirkung durchnässt der Dämmstoff und verliert seine Wärmedämmende Wirkung weitgehend. Als organisches Material bietet feuchtes EPS zudem Pilzen und Bakterien eine gute Nahrungsgrundlage, weshalb ein mikrobiologischer Befall des feuchten EPS auftreten kann.

Beständigkeit Nutzungszustand

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.

Datenbank als PDF

Instandhaltung

Wesentlich ist der Schutz der Dämmung vor Feuchte. Risse oder Fehlstellen in einem Wärmedämmverbundsystem sind umgehend zu reparieren.

 
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Nachnutzung

 

 

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EPS ist der meistverwendete Dämmstoff in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS), er kommt aber auch in unterschiedlichsten anderen Anwendungen zum Einsatz.

Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Bei EPS-Dämmstoffen ist in diesem Zusammenhang das alte Flammschutzmittel HBCD hervorzuheben (siehe Dämmstoffe im Bestand). Es besteht keine Verpflichtung HBCD-haltige Dämmplatten zu entfernen. Das Aufdoppeln bereits bestehender Dämmsysteme mit HBCD-haltigem EPS ist daher nicht verboten. Beim späteren Rückbau der Fassadendämmung fallen dann aber HBCD-haltige und HBCD-freie Dämmstoffabfälle gemeinsam an. Es ist angezeigt, das Aufdoppeln gemeinsam mit einem Rückbaukonzept in einem Gebäudepass zu dokumentieren. Es sollte sichergestellt werden, dass der neue Dämmstoff bei einem späteren Rückbau schadstofffrei vom alten Dämmstoff getrennt werden kann. Bei vollflächig verklebten und verdübelten Systemen wie dem Wärmedämmverbundsystem wird das aus heutiger Sicht mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht bewerkstelligbar sein.

Referenz

Wiederverwendung

Referenz

Sammel- und Rücknahmesysteme

Für die Sammlung auf der Rückbau-Stelle eignen sich Container. Der Polystyrolabfall kann unverdichtet, durch Pressen vorverdichtet oder kompakt (durch Auflösen oder Pressen unter Hitze) gesammelt werden.[1] Für weitere Transporte wie zum Beispiel zum PS-Loop-Werk in Niederlande kann EPS auf das 40-fache verkleinert werden.[2]

Für saubere Baustellen-Abfälle praktizieren alle EPS-Hersteller des Industrieverband Hartschaum e.V. (IVH) seit über 30 Jahren ein Rücknahmesystem (Programm „EPS Cycle“). Die Rücknahmebedingungen innerhalb von „EPS Cycle“ sind bei den EPS-Herstellern grundsätzlich gleich und werden vertraglich vereinbart. Für die Abholung der Baustellenverschnitte kooperiert der IVH mit ecoservice24.[3]

Herausfordernd für die EPS-Industrie sind die geringen Sammelquoten. Konkurrenten sind kleine lokale EPS-Recyclingunternehmen, welche ca. 90 % der EPS-Baustellenverschnitte einsammeln (Zahlen für Österreich3) und daraus EPS-Mahlgut für Ausgleichsschüttungen und Leichtzuschläge herstellen (Downcycling).

Dämmstoffe aus dem Rückbau dürfen nicht in die Säcke. 

Stoffliche Verwertung

Die Menge an EPS-Abfall aus dem Rückbau von Gebäuden wird in den nächsten Jahrzehnten ansteigen[3]; laut STREC Studie[1] (Daten für Österreich) kontinuierlich bis zu einem Höhepunkt 2050. Eine Herausforderung stellen EPS-Dämmstoffe, die bis 2015 eingesetzt wurden, dar. Sie enthalten mit hoher Wahrscheinlichkeit das heute verbotenen Flammschutzmittel HBCD.
EPS-Dämmstoffe aus dem Rückbau werden daher zum überwiegenden Teil nicht recycelt, sondern verbrannt. Für HBCD-haltige Abfälle gibt es derzeit nur das CreaSolv®-Verfahren, das europaweit nur in einer einzigen Pilotanlage im industriellen Maßstab betrieben wird. Alle anderen im Folgenden aufgezählten Recyclingverfahren beziehen sich gegenwärtig nur auf saubere HBCD-freie EPS-Abfälle (Verschnitte, Reste) von Weiterverarbeitern oder von Baustellen.

Werkstoffliches Recycling mit selektiver Auflösung (CreaSolv®-Verfahren)

Es gibt technische Verfahren, bei denen HBCD im Aufbereitungsprozess entfernt werden kann und die somit eine stoffliche Verwertung von HBCD-haltigen Polystyrolabfällen ermöglichen. Eine solche Möglichkeit ist das CreaSolv®-Verfahren. Ziel des Verfahrens ist die Abtrennung des verbotenen HBCD, damit es anschließend selektiv zerstört und das Brom zurückgewonnen werden kann. Dieser Prozess umfasst das Auflösen von Polystyrol in Lösungsmitteln, das Reinigen der Lösung von HBCD und anderen Fremd- und Störstoffen sowie das Fällen des gereinigten Polymers. Um den Grenzwert von 100 mg/kg HBCD für das Inverkehrbringen von Rezykaten zu erreichen, sind mehrere Durchläufe nötig.

Europaweit ist bis heute erst eine einzige Anlage in Terneuzen (Niederlande) im Betrieb, in der dieses Verfahren im industriellen Maßstab angewendet wird.

Theoretisch ist es möglich, auch Polystyrolabfälle mit dem aktuellen Flammschutzmittel (pFR) im CreaSolv-Prozess aufzureinigen und anschließend wieder zu Polystyrol zu verarbeiten. Im Business Case der Demonstrationsanlage in Terneuzen steht aber die irreversible Zerstörung des HBCD inkl. Bromrückgewinnung im Vordergrund. Der Aufwand für die Aufbereitung von HBCD-freien Polystyrolabfällen mit dem CreaSolv-Prozess wird aus heutiger Sicht als zu hoch eingeschätzt.

Mechanische (werkstoffliche) Aufbereitung zu Polystyrolgranulat

Das Recycling von sauberen HBCD-freien Polystyrolabfällen geschieht heute durch mechanische Aufbereitung. Dabei werden die Abfälle gemahlen und entstaubt. Aus dem Mahlgut können unterschiedliche Produkte hergestellt werden, die im Folgenden dargestellt werden. Der anfallende Staub kann zu Briketts weiterverarbeitet werden, aus denen mittels Extrusion wieder Polystyrolgranulat hergestellt wird.

Recycling in der Dämmplattenherstellung

EPS-Dämmplatten können bis zu einem gewissen Anteil Rezyklate enthalten. Die technischen Grenzen, wie hoch der Anteil sein darf, ermitteln die Verbände der Dämmstoffe derzeit noch in Forschungsprojekten. Laut Herstellerberechnung liegen die CO2-Emissionen für die Bereitstellung von 1 Tonne Recyclingpolystyrol um 80 % unter jenen für die Bereitstellung von Primärpolystyrol3. 

Recycling zu Rezyklatplatten

Saubere EPS-Dämmstoffabfälle werden auf Korngröße zerkleinert und dann zu Rezyklatplatten weiterverarbeitet. Die Platten können als Grundmauerschutz- oder Drainageplatten sowie als Dämmung für die oberste Geschossdecke eingesetzt werden.

Stoffliche Verwertung zu Ausgleichschüttungen oder Leichtzuschlägen für Beton, Putze, Mörtel

EPS-Mahlgut kann als leichte zementgebunden Schüttung unter Estrichen zum Einsatz kommt (aktuell das Haupteinsatzgebiet von Recycling-EPS aus Baustellenabfällen). Das Mahlgut eignet sich außerdem als wärmedämmender Leichtzuschlag in Betonen, Putzen oder Mörteln.

Bei dieser Verwertungsmethode werden organische und mineralische Materialien vermischt, was sich kritisch auf die nächste Entsorgungsphase auswirkt: Die Deponierung dieser Materialmischung als Teil des Bauschutts muss vermieden werden (hoher Anteil an organischen Bestandteilen, Abwitterung und potenzielle Freisetzung von Plastikteilchen, inkl. dem halogenhaltigen pFR). Eine Verbrennung ist wegen des geringen Heizwerts nicht zielführend. Ein Recycling ist, wenn überhaupt, nur in technisch verminderter Qualität möglich. 

Sonstige stoffliche Verwertung als Porosierungsmittel in der Ziegelindustrie

Unverschmutzte Baustellenabfälle können als Porosierungsmittel bei der Herstellung von porosierten Ziegelsteinen eingesetzt werden. Das Mahlgut wird dem aufbereiteten Ton-/Lehmgemisch beigemengt und verflüchtigt sich beim Brennvorgang.

Sonstige stoffliche Verwertung in der Zementindustrie

Der Einsatz von granulierten WDVS-Abfällen (EPS-Bruch, Feinfraktion, Gewebe und Putz/Kleber) als Brennstoff / Rohstoff in Zementwerken wird erforscht.

Chemisches Recycling

Chemisches Recycling, das sind Kunststoffverwertungsverfahren, welche die Auflösung der Makromoleküle (Polymere) zur Folge haben, werden bei Polystyrol-Dämmstoffen derzeit nicht angewandt. 

Verwendung als Bodenhilfsstoff

Die Verwendung von Polystyrol-Mahlgut als Bodenhilfsstoff zur Dränage, Bodenlockerung oder Kompostierung ist gemäß Düngemittelverordnung unzulässig.

In der Regel wird davon ausgegangen, dass bei der Verbrennung der HBCD-haltigen Dämmstoffe das HBCD vollständig zerstört wird[4] bzw. dass generell von einer Zerstörung von halogenierten Verbindungen (also auch von pFR) ausgegangen werden kann[1]. Im Zusammenhang mit der Verbrennung von bromierten Verbindungen zeigt sich jedoch eine wesentliche Lücke in der Überwachung der Luftqualität: Weder national noch international sind für Verbrennungsanlagen Emissionsgrenzwerte für elementares Brom, Bromwasserstoff oder bromierte und gemischt halogenierte Dibenzodioxine und –furane festgelegt. Eine Freisetzung kann daher nicht ausgeschlossen werden.

Heizwert  [Katalyse 2003]: 

  • 39,9 MJ/kg 
  • 600 MJ/m3 (vgl. Holz > 5000 MJ/m3)

Deponierung

Eine Deponierung von Dämmstoffen aus synthetischen Rohstoffen ist wegen dem hohen organischen Anteil seit dem 01.05.2005 ohne thermische / energetische Vorbehandlung nicht mehr erlaubt.

Referenz

Quellen

Fortentwicklung und Evaluierung des BNB-Kriteriensteckbriefs 4.1.4 Rückbau, Trennung, Verwertung. 

Forschungsprogramm. Anlage 4 Nachnutzung von Baustoffen. Hildegund Figl, Maria Fellner, Caroline Thurner.

IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH, Wien. Zukunft Bau, Aktenzeichen SWD 10.08.17.7-20.36 (ID 88). Berichtsdatum: 31. Januar 2024. (Online-Quelle)

KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel

EPS-Leitfaden für Weiterverwertung & Recycling, IVH Industrieverband Hartschaum e.V. (Online-Quelle)

Plattform mit-sicherheit-eps.de, abgerufen am 10.01.2024 (Online-Quelle)

Forschungsprojekt PolyStyreneLoop, abgerufen am 10.01.2024 (Online-Quelle)

[1] F. Eibensteiner: STREC – EPS/XPS Recycling Baubereich. Endbericht 30.8.2016 (Online-Quelle)

[2] Austrotherm: EPS & XPS Dämmstoffe. Entsorgung, Recycling & Kreislaufwirtschaft. Vortrag im Rahmen des Cau-Cycle-Workshops „Baustoffe im Kreislauf“ am 28.9.2023 in Wien

[3] Industrieverband Hartschaum e.V. (IVH): EPS-Leitfaden für: Weiterverwendung und Recycling. Sept. 2020.

[4] Umweltbundesamt: Hintergrundpapier - Häufig gestellte Fragen und Antworten zu Hexabromcyclododecan (HBCD). Stand: Dezember 2017, 7. akt. Aufl. (Online-Quelle)

[5] Dreier Recycling (Online-Quelle)

 

Nachnutzung aktualisiert 2025