Produktgruppeninformation |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
|
|
BegriffsdefinitionExpandiertes Polystyrol EPS (auch: Polystyrol-Partikelschaum, expandierter Polystyrol-Hartschaum, expandierter Polystyrolschaum) ist ein harter Dämmstoff mit offenporiger Struktur. Für Anwendungen mit Feuchtebelastung wird auch intensiv geschäumtes EPS hergestellt, dass geschlossene Poren aufweist (auch: EPS-P). Der Dämmstoff besteht aus Polystyrol, das während der Produktion zu einem Hartschaum aufgebläht wird. EPS gehört unter den synthetischen organischen Dämmstoffen zur Gruppe der Schaumkunststoffe. EPS wurde 1951 unter der Markenbezeichnung Styropor durch BASF auf dem Markt eingeführt. |
|
Wesentliche BestandteileEPS besteht zur Hauptsache aus Polystyrol. Der größte Teil des Dämmstoff-Volumens wird jedoch durch die luftgefüllten Poren eingenommen. Als Flammschutzmittel kommt i.d.R. ein bromiertes Polymer ( auch: Polymer FR, Poly-FR) zum Einsatz. Bis ca. 2015 wurde hierfür HBCD verwendet. Darüber hinaus enthält EPS weitere Additive aus der Produktion in geringen Mengen. Die Rohstoffe und der Produktionsprozess werden in den Reitern "Rohstoffe" und "Herstellung" eingehend beschrieben. |
|
CharakteristikDas Zwischenprodukt "expandierbares Polystrol", ebenfalls als EPS abgekürzt, wird in wenigen großchemischen Anlagen hergestellt und als Granulat an zahlreiche regional bis international tätige Dämmstoffhersteller ausgeliefert, welche daraus EPS-Dämmstoffplatten herstellen. Das Granulat enthält Pentan und wird für die Dämmstoffproduktion mit Heißdampf um das 20- bis 50- fache expandiert. Die entstehenden Kugeln werden erneut unter Dampfeinwirkung zusammengeschweißt und -gepresst, was dem EPS die charakteristische grobkörnige Struktur verleiht. Das Pentan entweicht während der Produktion bereits größtenteils und wird durch Luft ersetzt. Das entstehende EPS ist typischerweise weiß oder grau. |
|
LieferzustandPlatten (d = 10 – 300 mm) mit unterschiedlichen Kantenausbildungen (glatt, Stufen- oder Hakenfalz) und Profilierungen, Formteile |
|
Anwendungsbereiche (Besonderheiten)
|
|
Sixth Meeting of the Conference of the Parties to the Stockholm Convention, Decision SC-6/13: Listing of hexabromocyclododecane, 2013 |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
Planungs- und Ausschreibungshilfen |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
Referenz |
|
Referenz |
|
Referenz |
|
Referenz |
|
Umweltdeklarationen |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
Referenz |
|
Referenz |
|
Bewertungssystem |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)Referenz |
|
BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)Referenz |
|
BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)Referenz |
|
Referenz |
|
BNB-Kriterium BN_3.1.3 - InnenraumhygieneReferenz |
|
Referenz |
|
BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, VerwertungReferenz |
|
Referenz |
|
QuellenReferenz |
Technisches |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Technische Daten
1) Die angegebenen Werte gelten beispielhaft für einzelne Produkte und können herstellerbedingt differieren |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Referenz |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Technische Regeln (DIN, EN)
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literaturtipps |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
Hintergrund // Februar 2015 - Hexabromcyclododecan (HBCD) - Antworten auf häufig gestellte Fragen; Umweltbundesamt; 2015 (Download) Bromierte Flammschutzmittel – Schutzengel mit schlechten Eigenschaften?; Presseinformation 020/2008; Umweltbundesamt; Berlin; 2008 (Download) Pfundstein, M; Gellert, R.; Spitzner, M.H.; Rudolphi, A.; Detail Praxis / Dämmstoffe – Grundlagen, Materialien, Anwendungen; 2007;Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG; München Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg Fraunhofer Institut Verfahrenstechnik und Verpackung; EPS-Loop Recycling von EPS-Abfall zu re-expandierbarem Polystyrol; 2005 Kemmlein S., Hahn O., Jann O. / Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung; Emissionen von Flammschutzmitteln aus Bauprodukten und Konsumgütern; Texte 55/03; Forschungsbericht 299 65 321 UBA-FB 000475; Umweltbundesamt; Berlin; September 2003 (Download) KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel Hamann B., Klodt R., Gellert R., Pelzers T.; Langzeit-Bewährung von PS-Hartschaum der Baustoffklasse B1 bzw. B2 nach DIN 4102; 1999; Bauphysik 21 (1999), Heft 1 |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
HauptbestandteileDie Grafik zeigt eine mögliche Zusammensetzung für graues EPS. Weißes EPS enthält kein Graphit, dafür einen höheren EPS-Anteil. Kunststoff-Matrix (EPS)
Die Rohstoffe für die zugrundeliegende Kunststoffmatrix (= Polystyrolgranulat) werden in einem eigenen Datenblatt unter Grundstoffe / Polystyrol beschrieben. FlammschutzmittelDa reines EPS gut brennbar ist, muss es in Deutschland für den Einsatz am Bau mit einem Flammhemmer versehen werden. Als Flammschutzmittel wird inzwischen rund 1 Massen-% Polymer-FR (bromiertes Polymer) beigesetzt. |
|
Umwelt- und GesundheitsrelevanzGewinnung der PrimärrohstoffeZur Gewinnung der Rohstoffe der Kunststoff-Matrix siehe auch Grundstoff Polystyrol. VerfügbarkeitMit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von Polystyrol und anderen Kunststoffen in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe zur Herstellung von Polystyrol auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenRückstände aus der Dämmstoffproduktion (aus Blockbesäumung, Zuschnitten usw.) werden zerkleinert mit vorgeschäumter Neuware vermischt und dem weiteren Produktionsablauf wieder zurückgeführt. Der Rezyklat-Anteil wird durch die Anforderungen an das Neuprodukt begrenzt. Hochwertige Produkte können bis zu 5% Rezyklat enthalten, für geringere Anforderungen sind Rezyklat-Anteile bis nahezu 100% möglich. RadioaktivitätFür Dämmstoffe aus Kunststoffen besteht keine Gefahr der Kontamination mit radioaktiven Stoffen. Landinanspruchnahme (Landuse)Die EPS-Produktion ist mit geringem Flächenverbrauch für die Erdölgewinnung und die Raffineriestandorte verbunden, allerdings können die Flächen zerstörter Naturräume z.B. durch Tankerunfälle beträchtlich sein. |
|
Herstellung |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
Prozesskette |
|
HerstellungsprozessDer Herstellungsprozess von EPS-Dämmstoffen wird hier so weit dargestellt, als er für das Produkt spezifisch ist. Für die Herstellung von Styrol sei auf das Datenblatt für Polystyrol verwiesen. Der erste Teil der Produktion erfolgt bei weltweit nur wenigen großen Herstellern. Aus Styrol, Pentan und im Falle von grauem EPS-Graphit oder Ruß werden in der Perlpolymerisation EPS-Perlen hergestellt. Die Perlpolymerisation basiert auf einer Suspension des Styrols in Wasser, wobei sich die Polystyrolkugeln als schwimmende "Kunststoffbläschen" ausbilden, die bereits Pentan und evtl. Graphit oder Ruß enthalten. Die Suspension muss durch Hilfsstoffe erhalten werden, die zu geringen Verunreinigungen der Polystyrolkugeln führen. Die Oberflächen der expandierbaren Polystyrolkugeln werden in der Nachbehandlung mit Ammonium- oder Sulfoniumsalzen beschichtet, damit sie sich nicht statisch aufladen. Die Verklumpung der Perlen wird durch Aufbringen von Silikaten oder metallischen Salzen von Fettsäuren verhindert. Diese Additive verbleiben im nun fertigen expandierbaren Polystyrol-Granulat. Das expandierbare Polystyrol-Granulat wird für den zweiten Teil der Produktion an zahlreiche größere und kleinere Produktionsbetriebe vertrieben. Diese expandieren das Polystyrolgranulat durch Erhitzung mit Heißdampf auf über 100 °C. Das Granulat expandiert um bis zu dem Faktor 50. Dabei entweicht das Pentan größtenteils aus den Perlen. Das expandierte Granulat wird zuerst zwischengelagert, bevor es in einem weiteren Produktionsschritt erneut mit Heißdampf auf über 100 °C erhitzt wird. Dies geschieht in den meisten Fällen in Blockformen, wodurch die Perlen zu Blöcken verschmelzen, die dann zu EPS-Platten geschnitten werden können. |
|
Umweltindikatoren / HerstellungReferenz EnergieaufwandDer Energieaufwand für die Herstellung von Dämmstoffen aus EPS stammt fast vollständig aus der Herstellung des EPS-Granulates. Die Plattenherstellung mit Aufschäumen des Granulates und Pressen der Platten trägt nur einen geringen Teil zum gesamten Energieaufwand bei. Der wichtigste Einflussfaktor zur Reduktion des Energieaufwands stellt der Einsatz von rezykliertem EPS aus gebrauchten Dämmstoffen dar. Graue EnergieDie Online-Datenbank ÖKOBAUDAT liefert Ökobilanzdaten zu EPS-Dämmstoffen, unter anderem auch zur Grauen Energie. |
|
Charakteristische EmissionenIn der Granulatproduktion treten nach Herstellerangaben nur geringe Styrolemissionen auf (0.005 Gramm pro kg EPS-Granulat). Bereits in der Granulatherstellung wird der Flammhemmer beigefügt. Dies ist heute meistens bromiertes Butadien-Styrol-Copolymer kurz Polymer-FR. Weitere Informationen zu Emissionen in der EPS-Herstellung werden in den Ökoprofilen von PlasticsEurope ausgewiesen (siehe Quellen). Das Granulat wird beim Dämmstoffhersteller geschäumt. Dabei tritt das Pentan aus dem Granulat aus. Diese Emissionen können durch geeignete Anlagen teilweise zurückgehalten werden. Fortschrittliche Hersteller nutzen das so gewonnene Pentan zur Energiegewinnung. |
|
Maßnahmen GesundheitsschutzBei der Herstellung von EPS-Dämmstoffen sind die Arbeiter vor den Pentan-Emissionen zu schützen. Dies geschieht durch ausreichende Frischluftzufuhr. |
|
Maßnahmen UmweltschutzDie Produktion der EPS-Dämmstoffe aus dem Granulat erfordert keine Massnahmen zum Umweltschutz. Fortschrittliche Hersteller gewinnen jedoch das Pentan aus der Abluft zurück und verwenden es zur Energiegewinnung. |
|
QuellenEco-profiles of the European Plastics Industry, Eco-Profile of grey and white Expandable Polystyrene (EPS), Brussels, 2022 |
Verarbeitung |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenEPS kann an der Baustelle mit normalen Schneidwerkzeugen einfach zugeschnitten werden. EPS ist bedingt wasserabweisend und sollte deshalb nicht lange nasser Witterung ausgesetzt sein. Der Einbau nasser Dämmplatten kann insbesondere im Falle von verputzten Wärmedämmverbundsystemen zu einer Verminderung der Dämmleistung führen. |
|
Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesDämmstoffe aus EPS werden auf der Baustelle höchstens mechanisch bearbeitet. Vor dem entstehenden Staub sind die Arbeitnehmer mittels Staubmasken zu schützen. Eine weitere Gefährdung entsteht beim Schneiden mit Heißdraht. Dabei kann gesundheitsgefährdendes Styrol als Monomer entstehen. Konzentration und Expositionsdauer sind jedoch i.d.R. sehr gering. AGW-WerteArbeitsplatzgrenzwerte (AGW) existieren für: |
|
Nutzung |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumUntersuchungen zeigen, dass unmittelbar nach der Herstellung Ethylbenzol und Styrol aus Polystyrol-Produkten in geringen Mengen ausgasen können. Diese Emissionen nehmen jedoch innerhalb weniger Tage stark ab. |
|
Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumBelastungen der Innenraumluft durch eingebaute EPS-Dämmstoffe sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumGefährdungen für Wasser, Luft und Boden aus eingebauten EPS-Dämmstoffen sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Eine Untersuchung über die Langzeit-Bewährung der für Polystyrol-Hartschaumdämmstoffe beim Einbau nachgewiesenen Baustoffklasse hat ergeben, dass i.d.R. auch in sehr großen Zeiträumen (mind. 100 Jahre) eine Alterung des enthaltenen Flammschutzmittel (FSM) - Systems nicht erfolgt und keine nennenswerte Auswanderung (Migration) der üblichen Flammschutzmittel zu erwarten ist. Siehe auch Polystyrol |
|
Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallIm Brandfall können sich durch das enthaltende HBCD polybromierte Dioxine und Furane bilden, welche hochtoxisch sind. WassereinwirkungEPS-Dämmstoffe sind nur in der intensiv geschäumten Variante feuchteresistent. Weißes und graues EPS sind vor Feuchteeinwirkung zu schützen. Bei anhaltender Wassereinwirkung durchnässt der Dämmstoff und verliert seine Wärmedämmende Wirkung weitgehend. Als organisches Material bietet feuchtes EPS zudem Pilzen und Bakterien eine gute Nahrungsgrundlage, weshalb ein mikrobiologischer Befall des feuchten EPS auftreten kann. |
|
Beständigkeit NutzungszustandUnter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. |
|
InstandhaltungWesentlich ist der Schutz der Dämmung vor Feuchte. Risse oder Fehlstellen in einem Wärmedämmverbundsystem sind umgehend zu reparieren. |
|
Nachnutzung |
Sie befinden sich in der Mehrfachansicht!
So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.
Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
EPS ist der meistverwendete Dämmstoff in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS), er kommt aber auch in unterschiedlichsten anderen Anwendungen zum Einsatz. |
|
Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauBei EPS-Dämmstoffen ist in diesem Zusammenhang das alte Flammschutzmittel HBCD hervorzuheben (siehe Dämmstoffe im Bestand). Es besteht keine Verpflichtung HBCD-haltige Dämmplatten zu entfernen. Das Aufdoppeln bereits bestehender Dämmsysteme mit HBCD-haltigem EPS ist daher nicht verboten. Beim späteren Rückbau der Fassadendämmung fallen dann aber HBCD-haltige und HBCD-freie Dämmstoffabfälle gemeinsam an. Es ist angezeigt, das Aufdoppeln gemeinsam mit einem Rückbaukonzept in einem Gebäudepass zu dokumentieren. Es sollte sichergestellt werden, dass der neue Dämmstoff bei einem späteren Rückbau schadstofffrei vom alten Dämmstoff getrennt werden kann. Bei vollflächig verklebten und verdübelten Systemen wie dem Wärmedämmverbundsystem wird das aus heutiger Sicht mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht bewerkstelligbar sein. |
|
Referenz |
|
WiederverwendungReferenz |
|
Sammel- und RücknahmesystemeFür die Sammlung auf der Rückbau-Stelle eignen sich Container. Der Polystyrolabfall kann unverdichtet, durch Pressen vorverdichtet oder kompakt (durch Auflösen oder Pressen unter Hitze) gesammelt werden.[1] Für weitere Transporte wie zum Beispiel zum PS-Loop-Werk in Niederlande kann EPS auf das 40-fache verkleinert werden.[2] Für saubere Baustellen-Abfälle praktizieren alle EPS-Hersteller des Industrieverband Hartschaum e.V. (IVH) seit über 30 Jahren ein Rücknahmesystem (Programm „EPS Cycle“). Die Rücknahmebedingungen innerhalb von „EPS Cycle“ sind bei den EPS-Herstellern grundsätzlich gleich und werden vertraglich vereinbart. Für die Abholung der Baustellenverschnitte kooperiert der IVH mit ecoservice24.[3] Herausfordernd für die EPS-Industrie sind die geringen Sammelquoten. Konkurrenten sind kleine lokale EPS-Recyclingunternehmen, welche ca. 90 % der EPS-Baustellenverschnitte einsammeln (Zahlen für Österreich3) und daraus EPS-Mahlgut für Ausgleichsschüttungen und Leichtzuschläge herstellen (Downcycling). Dämmstoffe aus dem Rückbau dürfen nicht in die Säcke. |
|
Stoffliche VerwertungDie Menge an EPS-Abfall aus dem Rückbau von Gebäuden wird in den nächsten Jahrzehnten ansteigen[3]; laut STREC Studie[1] (Daten für Österreich) kontinuierlich bis zu einem Höhepunkt 2050. Eine Herausforderung stellen EPS-Dämmstoffe, die bis 2015 eingesetzt wurden, dar. Sie enthalten mit hoher Wahrscheinlichkeit das heute verbotenen Flammschutzmittel HBCD. Werkstoffliches Recycling mit selektiver Auflösung (CreaSolv®-Verfahren) Es gibt technische Verfahren, bei denen HBCD im Aufbereitungsprozess entfernt werden kann und die somit eine stoffliche Verwertung von HBCD-haltigen Polystyrolabfällen ermöglichen. Eine solche Möglichkeit ist das CreaSolv®-Verfahren. Ziel des Verfahrens ist die Abtrennung des verbotenen HBCD, damit es anschließend selektiv zerstört und das Brom zurückgewonnen werden kann. Dieser Prozess umfasst das Auflösen von Polystyrol in Lösungsmitteln, das Reinigen der Lösung von HBCD und anderen Fremd- und Störstoffen sowie das Fällen des gereinigten Polymers. Um den Grenzwert von 100 mg/kg HBCD für das Inverkehrbringen von Rezykaten zu erreichen, sind mehrere Durchläufe nötig. Europaweit ist bis heute erst eine einzige Anlage in Terneuzen (Niederlande) im Betrieb, in der dieses Verfahren im industriellen Maßstab angewendet wird. Theoretisch ist es möglich, auch Polystyrolabfälle mit dem aktuellen Flammschutzmittel (pFR) im CreaSolv-Prozess aufzureinigen und anschließend wieder zu Polystyrol zu verarbeiten. Im Business Case der Demonstrationsanlage in Terneuzen steht aber die irreversible Zerstörung des HBCD inkl. Bromrückgewinnung im Vordergrund. Der Aufwand für die Aufbereitung von HBCD-freien Polystyrolabfällen mit dem CreaSolv-Prozess wird aus heutiger Sicht als zu hoch eingeschätzt. Mechanische (werkstoffliche) Aufbereitung zu Polystyrolgranulat Das Recycling von sauberen HBCD-freien Polystyrolabfällen geschieht heute durch mechanische Aufbereitung. Dabei werden die Abfälle gemahlen und entstaubt. Aus dem Mahlgut können unterschiedliche Produkte hergestellt werden, die im Folgenden dargestellt werden. Der anfallende Staub kann zu Briketts weiterverarbeitet werden, aus denen mittels Extrusion wieder Polystyrolgranulat hergestellt wird. Recycling in der Dämmplattenherstellung EPS-Dämmplatten können bis zu einem gewissen Anteil Rezyklate enthalten. Die technischen Grenzen, wie hoch der Anteil sein darf, ermitteln die Verbände der Dämmstoffe derzeit noch in Forschungsprojekten. Laut Herstellerberechnung liegen die CO2-Emissionen für die Bereitstellung von 1 Tonne Recyclingpolystyrol um 80 % unter jenen für die Bereitstellung von Primärpolystyrol3. Recycling zu Rezyklatplatten Saubere EPS-Dämmstoffabfälle werden auf Korngröße zerkleinert und dann zu Rezyklatplatten weiterverarbeitet. Die Platten können als Grundmauerschutz- oder Drainageplatten sowie als Dämmung für die oberste Geschossdecke eingesetzt werden. Stoffliche Verwertung zu Ausgleichschüttungen oder Leichtzuschlägen für Beton, Putze, Mörtel EPS-Mahlgut kann als leichte zementgebunden Schüttung unter Estrichen zum Einsatz kommt (aktuell das Haupteinsatzgebiet von Recycling-EPS aus Baustellenabfällen). Das Mahlgut eignet sich außerdem als wärmedämmender Leichtzuschlag in Betonen, Putzen oder Mörteln. Bei dieser Verwertungsmethode werden organische und mineralische Materialien vermischt, was sich kritisch auf die nächste Entsorgungsphase auswirkt: Die Deponierung dieser Materialmischung als Teil des Bauschutts muss vermieden werden (hoher Anteil an organischen Bestandteilen, Abwitterung und potenzielle Freisetzung von Plastikteilchen, inkl. dem halogenhaltigen pFR). Eine Verbrennung ist wegen des geringen Heizwerts nicht zielführend. Ein Recycling ist, wenn überhaupt, nur in technisch verminderter Qualität möglich. Sonstige stoffliche Verwertung als Porosierungsmittel in der Ziegelindustrie Unverschmutzte Baustellenabfälle können als Porosierungsmittel bei der Herstellung von porosierten Ziegelsteinen eingesetzt werden. Das Mahlgut wird dem aufbereiteten Ton-/Lehmgemisch beigemengt und verflüchtigt sich beim Brennvorgang. Sonstige stoffliche Verwertung in der Zementindustrie Der Einsatz von granulierten WDVS-Abfällen (EPS-Bruch, Feinfraktion, Gewebe und Putz/Kleber) als Brennstoff / Rohstoff in Zementwerken wird erforscht. Chemisches Recycling Chemisches Recycling, das sind Kunststoffverwertungsverfahren, welche die Auflösung der Makromoleküle (Polymere) zur Folge haben, werden bei Polystyrol-Dämmstoffen derzeit nicht angewandt. Verwendung als Bodenhilfsstoff Die Verwendung von Polystyrol-Mahlgut als Bodenhilfsstoff zur Dränage, Bodenlockerung oder Kompostierung ist gemäß Düngemittelverordnung unzulässig. |
|
In der Regel wird davon ausgegangen, dass bei der Verbrennung der HBCD-haltigen Dämmstoffe das HBCD vollständig zerstört wird[4] bzw. dass generell von einer Zerstörung von halogenierten Verbindungen (also auch von pFR) ausgegangen werden kann[1]. Im Zusammenhang mit der Verbrennung von bromierten Verbindungen zeigt sich jedoch eine wesentliche Lücke in der Überwachung der Luftqualität: Weder national noch international sind für Verbrennungsanlagen Emissionsgrenzwerte für elementares Brom, Bromwasserstoff oder bromierte und gemischt halogenierte Dibenzodioxine und –furane festgelegt. Eine Freisetzung kann daher nicht ausgeschlossen werden. Heizwert [Katalyse 2003]:
|
|
DeponierungEine Deponierung von Dämmstoffen aus synthetischen Rohstoffen ist wegen dem hohen organischen Anteil seit dem 01.05.2005 ohne thermische / energetische Vorbehandlung nicht mehr erlaubt. |
|
Referenz |
|
QuellenFortentwicklung und Evaluierung des BNB-Kriteriensteckbriefs 4.1.4 Rückbau, Trennung, Verwertung. Forschungsprogramm. Anlage 4 Nachnutzung von Baustoffen. Hildegund Figl, Maria Fellner, Caroline Thurner. IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH, Wien. Zukunft Bau, Aktenzeichen SWD 10.08.17.7-20.36 (ID 88). Berichtsdatum: 31. Januar 2024. (Online-Quelle) KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel EPS-Leitfaden für Weiterverwertung & Recycling, IVH Industrieverband Hartschaum e.V. (Online-Quelle) Plattform mit-sicherheit-eps.de, abgerufen am 10.01.2024 (Online-Quelle) Forschungsprojekt PolyStyreneLoop, abgerufen am 10.01.2024 (Online-Quelle) [1] F. Eibensteiner: STREC – EPS/XPS Recycling Baubereich. Endbericht 30.8.2016 (Online-Quelle) [2] Austrotherm: EPS & XPS Dämmstoffe. Entsorgung, Recycling & Kreislaufwirtschaft. Vortrag im Rahmen des Cau-Cycle-Workshops „Baustoffe im Kreislauf“ am 28.9.2023 in Wien [3] Industrieverband Hartschaum e.V. (IVH): EPS-Leitfaden für: Weiterverwendung und Recycling. Sept. 2020. [4] Umweltbundesamt: Hintergrundpapier - Häufig gestellte Fragen und Antworten zu Hexabromcyclododecan (HBCD). Stand: Dezember 2017, 7. akt. Aufl. (Online-Quelle) [5] Dreier Recycling (Online-Quelle)
Nachnutzung aktualisiert 2025 |